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Hypnosia: Horror Infernal (Review)

Artist:

Hypnosia

Hypnosia: Horror Infernal
Album:

Horror Infernal

Medium: CD
Stil:

Thrash Metal

Label: I Hate Records
Spieldauer: 50:15
Erschienen: 13.04.2012
Website: [Link]

Die schwedische Plattenfirma I Hate Records veröffentlicht die frühen Werke der Traditions-Thrasher HYPNOSIA, bei denen sich in der letzten Inkarnation einige heute halbwegs illustre Szenemusiker (Hampus Klang und Lenny Blade von BULLET) tummelten. Auf dieser mit dickem Booklet versehenen Compilation enthalten sind die Demos „Crushed Existence“ (1996) und „The Storms“ (1997) sowie die 1999er Mini-Scheibe Violent Intensity (1999 über Iron Fist Records) eingedenk dreier bislang unveröffentlichter Songs (SODOM- plus POSSESSED-Covers beziehungsweise Live-Stück).

Wer das einzige Album „Extreme Hatred“ kennt, das beim alten Hammerheart-Label (vor der einstweiligen Umbenennung in Karmageddon) um die Jahrtausendwende zu früh für den nunmehrigen Thrash-Boom veröffentlicht wurde, kann sich den Stil ausmalen, den HYPNOSIA bereits mit den vier Songs ihres ersten Tapes kultiviert haben: Teutonen-Worship mit nur wenigen gebremsten Passagen (anfangs vor allem in „Threshold Of Decay“) und minimaler spielerischer Finesse. Die Güte von „Crushed Existence“ oder „Undead“ liegt vielmehr in der Energie begründet als in den hausbackenen Riffs beziehungsweise Melodien. Letztere sind abgesehen von „Undead“ (Swedeath-Killer à la DISMEMBER) kaum vorhanden, Solos überhaupt nicht, und die Stimme des Frontmanns trägt nicht unbedingt zur Wiedererkennbarkeit bei.

Das zweite Demo scheppert sympathisch laut, und „The Last Remains“ soll es später in einer weniger todesmetallischen Fassung aufs Album schaffen. HYPNOSIA haben sich dahingehend weiterentwickelt, dass sie häufiger die Geschwindigkeit ändern und dementsprechend mehr Riffs verbraten. „Operation Clean Sweep“ – ebenfalls auf „Extreme Hatred“ vertreten – bietet das erste Solo der Bandgeschichte, und das exklusive „The Storm Of Dead Worlds“ ist zufälligerweise das stärkste, weil ob seines wechselhaften Aufbaus richtiggehend packende Stück.

Die EP beginnt mit dem hektischen Geschoss „Funeral Cross“ ohne Text, das nahtlos in das SLAYER-artige, ebenfalls pfeilschnelle „Haunting Death“ übergeht. Das Drumming überschlägt sich fast, und die Stimme ist höher geworden, was HYPNOSIA aggressiver denn je klingen lässt. So haftet auch „Undead“ nur noch wenig von klassischen Stockholm-Sound an, und immer wieder kommen frühe KREATOR in den Sinn. „Perpetual Dormancy“ fällt besonders verspielt aus und reißt dank des rohen, aber differenzierten Sounds genauso mit wie das eher geradlinige „Mental Terror“ und der Rauswerfer „The Storms“ im gleichen Stil mit verstärkten Doublebass-Einsatz.

Die Coverstücke sind stiltreu umgesetzt worden, das Live-Zubrot „Haunting Death“ erreicht allenthalben Bootleg-Qualität. Wer über fehlende Originalität hinwegsehen kann und ursprünglichen Thrash mit skandinavischer Schlagseite in seinen Ursprüngen kennenlernen will, macht mit dieser liebevoll aufgezogenen Veröffentlichung wenig falsch. Szene-Spezialisten dürfte interessieren, ob oder inwieweit die Band das Material des nie erschienenen zweiten Albums „World Sacrifice“ zugänglich machen will und kann, das nach dem Tod des Schlagzeugers nie auf die Menschheit losgelassen wurde.

FAZIT: Schwedenhappen mit Giallo-Plattentitel und Hang zu musikalischer Deutschtümelei im Embryonalstatus – keine Klassiker, aber vorhersehbar solide Fratzenklatscher.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3010x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Crushed Existence
  • Threshold of Decay
  • Undead
  • Paralyzed by Persecution
  • The Last Remains
  • Operation Clean Sweep
  • The Storms of Dead Worlds
  • Funeral Cross
  • Haunting Death
  • Undead
  • Perpetual Dormancy
  • Mental Terror
  • The Storms
  • Outbreak of Evil
  • My Belief
  • Haunting Death (Live)

Besetzung:

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